
Du kennst sicher dieses Gedankenkarussell, das dich immer wieder in die Vergangenheit führt. Sätze wie „Warum habe ich nicht…?“ oder „Hätte ich doch bloß…!“ begleiten uns gedanklich dauernd. Oder es steht eine (schwierige) Situation bevor, die du eventuell schon einmal erlebt hast – und Schwupps, befindest du dich mit deinen Gedanken schon wieder mitten in dem Katastrophenszenario aus deiner Vergangenheit, obwohl noch nicht einmal sicher ist, dass es überhaupt zu dieser Situation und schon gar nicht mit diesem Ausgang kommen wird. Egal was du tust, du landest einfach immer wieder an demselben Punkt.
Warum deine Gedanken niemals die Realität abbilden
Unser Gehirn ist darauf programmiert, alle ankommenden Reize zu verarbeiten. Um dabei nicht überlastet zu werden, greift es auf altbekanntes zurück. Es gleicht also einen aktuellen Reiz mit dem ab, was es schon kennt und kategorisiert den Reiz entsprechend. Schublade auf, Reiz reingepackt. Fertig! Aber diese Kategorisierung kann Probleme verursachen. Nämlich dann, wenn der Reiz mit etwas Negativem in Zusammenhang gebracht wird. Nehmen wir also einmal an, du hast in einer Prüfungssituation schonmal einen Black-Out gehabt. Dann führt das bei einer erneuten Prüfung unter Umständen dazu, dass du dir Dinge wie „Was, wenn ich wieder versage?“ oder „Ich werde wieder eine Black-Out haben und dumm dastehen. Genauso wie beim letzten Mal!“ denkst. Dein Gehirn bewertet die aktuelle Prüfungssituation aus der Erfahrung in der Vergangenheit heraus. Aber diese Gedanken stellen nicht die aktuelle Situation dar. Wohlmöglich bist du viel besser vorbereitet und weißt genug, um die Prüfung locker zu bestehen. Alles, was du tun musst, ist nun den Realitätscheck zu machen und dich fragen, ob deine Gedanken der Wahrheit entsprechen. Höchstwahrscheinlich wirst du dann feststellen, dass dem nicht so ist!
Wann deine Gedanken zur Realität werden
Du weißt nun, dass dein Gehirn ankommende Reize immer nach einem bestimmten – ihm bekannten – Schema bewertet und somit deine Gedanken steuert. Und genau diese Gedanken beeinflussen deine Handlungen, denn sie setzen Prozesse in Gang. Nicht nur in deinem Körper, sondern eben auch im Außen. Du erzeugst also durch deine Gedanken Handlungen, die wiederum deine Realität kreieren. Das heißt konkret, wenn du ein negatives Ergebnis erwartest, wirst du deine Handlungen unbewusst dementsprechend ausrichten und ein negatives Ergebnis erzeugen. Und schon ist sie da – die Bestätigung deiner Annahme! Und so geht es nun munter weiter. Beim nächsten Mal wirst du denken „Das schaffe ich doch wieder nicht! Es ist ja schon zweimal schief gegangen!“ und auch dann wieder deine Realität mit entsprechend negativem Ausgang erschaffen.
Lenke deine Gedanken in die richtige Richtung
Vielleicht sagst du jetzt: „Ja, was kann ich denn dafür? Ich kann meine Gedanken nicht ändern.“ Doch! Genau das kannst. Und du tust es, indem du sie hinterfragst und prüfst. Wenn sich ein Gedanke aufdrängt, machst du den Realitätscheck und fragst dich „Ist das wirklich real? Bildet dieser Gedanke die aktuelle Situation ab? Ist dieser Gedanke wirklich wahr? Bin ich mir absolut sicher, dass er wahr ist?“. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wirst du feststellen, dass es eben nicht so ist. Dass du gedanklich entweder eine Situation aus der Vergangenheit abbildest oder dich um ungelegte Eier sorgst, weil du in Gedanken in einem Zukunftsszenario festhängst, von dem du nicht weißt, ob es überhaupt jemals eintreten wird.
Befreie dich von deiner Angst
Eckhardt Tolle hat einmal gesagt, dass Angst immer dann entsteht, wenn wir nicht im Hier und Jetzt sind. In den seltensten Fällen wirst du in einer Situation wirklich bedroht und musst um dein Leben fürchten. Die meisten deiner Ängste kreierst du in deinen Gedanken! Du sorgst dich um Dinge, die vielleicht irgendwann in der Zukunft eintreten könnten oder du verharrst in der Vergangenheit und erinnerst dich an all die schlimmen Dinge, die dir bereits widerfahren sind. Darauf reagiert natürlich auch dein Körper. Ein extremes Beispiel dafür sind Panikattacken ausgelöst durch die Angst vor der Angst. Die Gedanken sind dabei so mächtig, dass die Erinnerung an eine als lebensbedrohlich empfundene Situation ausreicht, um Angst hervorzurufen – Angst davor wieder die seinerzeit empfundene Angst zu spüren. Diese Angst führt dann zu körperlichen Symptomen, denn der Körper bekommt die gleichen Signale wie in einer realen bedrohlichen Situation. Die körperlichen Reaktionen wiederum verstärken die Angst und die Panikattacke nimmt ihren Lauf.
Unser Leben ist das Produkt unserer Gedanken.
Marcus Aurelius
Die Macht deiner Gedanken
Wenn du einmal verstanden hast, wie mächtig deine Gedanken sind und wie groß ihr Einfluss auf deinen Körper, deine Handlung und letztlich auf dein Leben und deine Realität sind, dann erkennst du, wie wichtig es ist, sie immer zu hinterfragen. Stell dir vor, wieviel Kraft in deinen Gedanken liegt! Leider sind wir Menschen sehr gut darin, uns mittels unserer Gedanken negativ zu beeinflussen – aber du kannst es ändern! Nutze die Power und gestalte dein Leben so, wie du es dir wünschst!
In meinen Coachings unterstütze ich dich darin, deine Gedanken zu wertvollen Helfern zu machen.
Deine Vio
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