Kontrollverlust und Ängste

Kontrollverlust in der Corona-Pandemie

Life Coach in Berlin

Ich las den Post einer Freundin, in dem sie ihre Existenzangst beschrieb, für sich, ihre Angestellten und Kunden nicht genug getan zu haben. Um ihr Geschäft erhalten zu können hat sie Konzepte erarbeitet, hat dann miterleben müssen, dass sie gegen eine starre Bürokratie ankämpft und sie ihre „Lebenserhaltungsmaßnahmen“ nicht umsetzen darf. Sie musste Neid anderer Menschen ertragen, nur weil sie um ihr eigenes Überleben kämpft. 

Als ich das las, stellte ich mir unweigerlich die Frage, was eigentlich hinter ihrem Post steckt. Es ist ein Gefühl von Ohnmacht, die Kontrolle über das eigene Leben zu verlieren. 

Wie äußert sich Ohnmacht im Alltag?

In der heutigen Zeit streben wir Menschen nach Autonomie, uns unabhängig, aktiv und spontan, ohne Vorgaben selbst zu bestimmen. War die freie Berufswahl selbst zu Beginn des 20. Jahrhunderts teilweise noch undenkbar, können wir doch heute größtenteils den Beruf ausüben, den wir möchten. Heute sind wir der „Macher“ unseres Lebens und fühlen uns dadurch sicher. Das Streben nach Sicherheit ist eines unserer Grundbedürfnisse.

Doch in der momentanen Corona-Pandemie wird dieses Sicherheitsbedürfnis durch mangelnde Transparenz gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Prozesse, sowie komplexer werdenden alltäglichen Einschränkungen erschüttert. Die politischen Entscheidungen stehen nicht mehr im Einklang mit unseren eigenen Zielen und Werten. Plötzlich haben wir unser Leben nicht mehr im Griff. Es entstehen Existenzängste, gedrückte Stimmung, Isolation, Einsamkeit und Ohnmachtsgefühle. Viele Menschen haben Angst vor der eigenen Ansteckung oder Erkrankung bzw. Verlust naher Angehöriger. Die Betroffenen fühlen sich wie gelähmt, macht- und hilflos, irgendwie ausgeliefert und abhängig ohne Einflussmöglichkeiten. Es entsteht das Gefühl, nichts durch den eigenen Willen bewegen zu können. Hinter all diesen Ängsten steckt ein gefühlter oder tatsächlicher Kontrollverlust bzw. eine Machtlosigkeit, eines der am stärksten abgewehrten Gefühle. Denn wer möchte sich schon gerne als ein Opfer der Zustände fühlen? Diese Gefühle gehen einher mit Angst, Frustration und Wut und können das Selbstvertrauen erschüttern.

Welche Erkrankungen können als Folge von Ohnmachtsgefühlen entstehen? 

Die verstärkten Einschränkungen und die überall präsenten Befürchtungen zur Corona-Pandemie können Ängste verstärken und Gefühle wie Kontrollverlust auslösen. Dies kann psychische Symptome weiter verstärken. Infolgedessen kann Überforderung infolge von Stress auftreten, die zu Gewalt führen, Depressionen, Burnout und Ängste hervorrufen kann und ist womöglich an der Entstehung von körperlichen Krankheiten beteiligt. 

Was kann man dagegen tun?

  1. Die wichtigste Erkenntnis ist: Wir können nicht alles kontrollieren!
  2. Es ist entscheidend, sich der Machtlosigkeit bewusst zu sein. Dieses Eingeständnis ist ein erster Schritt nach vorne. 
  3. Die Erwartungen und Hoffnungen an die eigene Selbstwirksamkeit vermindern. Es kann hilfreich sein, die eigenen Grenzen des Machbaren zu erkennen und zu akzeptieren. Es ist kein Grund sich ohnmächtig und minderwertig zu fühlen, nur weil man gerade etwas in seinem Leben nicht ändern kann.
  4. Sich neue, machbare Ziele setzen, um sich Enttäuschungen durch zu hoch gesetzte Ziele zu ersparen. Dadurch wird das Selbstvertrauen und die eigene Motivation gestärkt.

Die Überwindung der Ohnmacht beginnt bei uns selbst und unserem Denken. Wir müssen an unsere eigenen Fähigkeiten und Stärken glauben und daran, dass wir in der Lage sind, durch entschlossenes und mutiges Handeln etwas bewegen zu können, auch wenn es nur in kleinen Schritten vorwärts geht.

In der aktuellen Pandemie-Situation empfehlen wir Dir unsere kostenlose Meditation “Kontrolle & Ängste loslassen”. Sie kann dem Gefühl von Kontrollverlust und Ängsten entgegen wirken. Wenn Du Dich für unser Coaching entscheidest, können wir aktiv gemeinsam daran arbeiten.

Deine Mel


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