Loslassen

Loslassen – sei endlich frei!

Loslassen

Egal, ob es sich um verletzte Gefühle oder Kränkungen, Schuldgefühle, schädigende Verhaltensweisen, negative Erfahrungen, unbenötigte Dinge – aber auch unsere erwachsen gewordenen Kinder, einen Ex-Partner oder einen geliebten verstorbenen Menschen handelt. Das Festhalten daran, lässt uns in der Vergangenheit verweilen, blockiert uns und kann uns sogar krank machen. Wir hadern mit der Welt, führen einen ständigen inneren Kampf, den wir nicht gewinnen können und der uns unglücklich und unzufrieden werden lässt. Manchmal halten wir etwas bewusst (Verstandesebene) fest, manchmal aber auch unbewusst (Gefühlsebene). Das kann uns nicht nur daran hindern, unsere Fähigkeiten auszuschöpfen, sondern auch gesundheitliche Folgen haben:

  • psychosomatische Beschwerden wie z.B. Magen- oder Kopfschmerzen
  • Angstzustände, Panikattacken
  • Schlaf- und Konzentrationsstörungen
  • Wut- und Hassgefühle
  • Depressionen
  • Sucht

Warum ist loslassen so schwer?

Viele spüren einen inneren Konflikt, es klingt für uns erst einmal widersinnig. Haben wir nicht gelernt, dass das Loslassen Verlust bedeutet? Etwas loszulassen heißt für viele Menschen, etwas verlieren, aufzugeben, sich zum Opfer zu machen. Der Gedanke, einen Teil von sich – der eigenen Vergangenheit – loszulassen, macht Angst! Also halten wir lieber krampfhaft fest, auch wenn es weh tut. Aber sein wir mal ehrlich – sind wir nicht viel mehr in der Opferrolle, wenn wir uns von all diesen schmerzhaften Dingen leiten lassen? Wie viel Kontrolle haben wir tatsächlich über unser Leben, unsere Gefühle, wenn wir es zulassen, dass wir in der Opferrolle verharren? Loslassen bedeutet nicht, dass uns die Dinge egal sind, es bedeutet, dass wir uns dem Positiven zuwenden und aufrichtig zu uns sind. Dass wir in der Lage sind, uns aus den Ketten und Blockaden zu befreien. Frei zu sein und uns nicht unterordnen zu müssen. Lassen wir los, gelingt es uns, im Moment zu leben. Was nicht bedeutet, dass wir keine Ziele haben oder Pläne machen sollen, aber wir machen uns frei von dem Ergebnis! Unser Glück hängt dann nämlich nicht davon ab, ob wir das Ziel erreichen oder der Plan aufgeht. Damit suchen wir auch keinen Halt im Außen mehr, sondern bleiben bei uns.

Wie lerne ich, loszulassen?

Loslassen beginnt im Kopf. Wenn wir lernen, unsere Aufmerksamkeit weg von den belastenden Dingen auf etwas Positives zu lenken, haben wir eine gute Basis geschaffen. Dabei geht es vor allem darum, zu erkennen, was wir uns selber wert sind. Manchmal haben wir das Gefühl, es würde sowieso nichts Besseres auf uns warten. Das ist falsch! Wir sollten uns immer wert sein, uns von belastenden Dingen zu befreien und uns Neuem zuzuwenden. Loslassen ist auch nicht gleichzusetzen mit aufgeben – wir versagen nicht, sondern wenden Schaden von uns ab. Dabei sollten wir nicht unterschätzen, dass das Loslassen weh tut. Etwas, was wir bisher unbedingt brauchten, fehlt uns dann. Diese Lücke gilt es erst einmal wieder zu füllen. Und dieser Prozess braucht Zeit. Wichtig ist dabei, dass wir selbst entscheiden, was wir loslassen wollen. Es geht nicht darum, was andere Personen uns raten, sondern was sich für uns richtig anfühlt.

Ein verbreiteter Irrtum in der Zen-Lehre ist der, daß wir «loslassen» müßten. Wir können uns nicht zwingen «loszulassen». Wir müssen die zugrundeliegende Angst wahrnehmen.

Charlotte Joko Beck

Dabei muss auch noch gesagt sein, dass loslassen mit Akzeptanz gleichzusetzen ist. Bei dem Verlust eines geliebten Menschen, sei es durch Trennung oder Tod, geht es nicht darum, sich von allem loszusagen und jede Erinnerung auszulöschen. Es geht vielmehr darum, zu akzeptieren, was ist und mit der Erinnerung glücklich zu leben und offen für neue Erfahrungen zu sein. Gerade nach dem Tod eines geliebten Menschen fühlen wir uns durch das Wort „loslassen“ eher beklemmt. Es suggeriert uns, die geliebte Person durch das Vergessen ein weiteres Mal zu verlieren. Die Sehnsucht, diesem Menschen weiterhin emotional nah sein zu können, gerät dadurch in Bedrängnis. Deshalb sollten wir in diesem Zusammenhang auch eher davon sprechen, dass alles was ist, sein darf. 

Tipps zum Loslassen

  1. Gewinn- / Verlustrechnung! Was gewinnen bzw. verlieren wir, wenn wir xy loslassen oder nicht loslassen?
  2. Die Umgebung wechseln, z.B. ein Ausflug in die Natur kann helfen, Abstand von xy zu bekommen und sich dem Thema „Loslassen“ mental zu nähern.
  3. Sich der Angst bewusst werden! Was passiert, wenn wir loslassen? Ist unsere Angst realistisch oder ungerechtfertigt?
  4. Akzeptieren, was war und ist. Nicht alles entspricht unseren Erwartungen oder Wünschen. Vergangenes ist vergangen.
  5. Selbstvorwürfe vermeiden! Jeder braucht solange, wie er eben braucht, um zu seiner Erkenntnis zu gelangen.
  6. Gespräche mit Menschen, die bereits loslassen konnten, sind wertvoll und machen Mut.
  7. Ein gesteigerter Selbstwert hilft uns, unser Leben nach unseren Wünschen zu gestalten und unnötigen Ballast loszulassen.
  8. Gedanken zu Papier bringen. Möchten wir uns z.B. von einer Person lösen, kann es helfen, aufzuschreiben, was wir ihr zu sagen haben.
  9. Symbolische Handlungen wie z.B. ein Band durchschneiden oder einen Gegenstand vergraben, stellvertretend für das Loslassen.
  10. Meditationen, die unser Unterbewusstsein positiv beeinflussen können.

Dir fällt es schwer, etwas Bestimmtes loszulassen? Wir unterstützen Dich gerne mit unseren Coachings dabei, Dich von unnötigem Ballast zu befreien.

Deine Vio & Mel


Beitragsbild: ©pict rider / stock.adobe.com