Die liebe Motivation ist in meinen Coachings oft ein Thema, das viel Raum einnimmt. Viele Menschen kommen zu mir, mit einer Idee – manche sogar mit der ganz großen Vision. Aber sie kommen nicht ins Tun. Gleich einer Blockade fehlt ihnen die Motivation für die Umsetzung. Wo anfangen und warum überhaupt? Ist mein Leben nicht so wie es ist gut genug? Fragen über Fragen und je mehr man sich darin verliert, umso weniger Motivation wird für die entscheidenden Schritte freigesetzt.
Was aber ist Motivation überhaupt?

In erster Linie unterscheidet man hier die extrinsische Motivation von der intrinsischen Motivation. Die extrinsische Motivation beruht dabei auf einem Anreiz, der im Außen zu finden ist. Zum Beispiel kann das der ungeliebte Job sein, der weiterhin ausgeführt wird, weil er gut entlohnt wird. In diesem Fall wäre das Gehalt der Anreiz. Der Job selber wird eher als unbefriedigend wahrgenommen. Die intrinsische Motivation hingegen hat ihren Anreiz in der Tätigkeit selbst. Das könnte zum Beispiel ein Ehrenamt sein, was man ausführt, weil es eigene innere Werte und Überzeugungen befriedigt (z.B. Mitgefühl oder Nächstenliebe). Intrinsisch motivierte Tätigkeiten werden also nahezu immer um ihrer selbst Willen ausgeübt. Das führt zu einem sogenannten Flow-Erleben. In der Positive Psychologie und somit auch in meinen Coachings liegt der Schwerpunkt immer auf der intrinsischen Motivation. Extrinsische Motivation spielt eine untergeordnete Rolle, weil sie häufig zu Widerstand und Vermeidung führt und somit zu widerwilligem Handeln. Außerdem steigert zwar auch die extrinsische Motivation unseren Selbstwert – aber nur die Form des Selbstwerts, die von äußeren Faktoren wie z.B. Erfolg abhängt und somit wenig stabil ist. Die intrinsische Motivation hingegen hilft uns Verantwortung zu übernehmen unterstützt unsere Entwicklung eines gesunden und stabilen Selbstwerts. Das bedeutet für meine Coachings, dass ich bei Motivationsproblemen immer den Schwerpunkt auf die intrinsische Motivation lege.
Was ist das Flow-Erleben und wie komme ich in den Flow?
Üben wir eine Tätigkeit aus, können wir dabei in einen Flow kommen. Jeder von uns hat diesen Zustand sicher schon erlebt! Die ausgeübte Tätigkeit nimmt unsere volle Konzentration in Anspruch, wir sind also absolut fokussiert und lassen uns schwer bis gar nicht ablenken. Dabei geraten wir in Selbstvergessenheit und auch die Zeit beachten wir kaum noch. Wer von uns ist noch schon mal so versunken in etwas gewesen, dass die Zeit wie im Fluge vergangen ist und man fast einen Schrecken bekommen hat, als man auf die Uhr schaute. Unser Bewusstsein verschmilzt während dessen sozusagen mit der Handlung. Zum Flow gehört außerdem die Zuversicht auf Erfolg und das Gefühl, etwas Lohnendes zu tun. Wichtig sind auch klar formulierte Ziele und eine direkte Rückmeldung über den Erfolg. In der Regel stellt die Tätigkeit auch große Anforderungen an uns, denen wir uns aber noch gewachsen fühle – ohne das Gefühl der Überforderung. Gerade der Punkt etwas Lohnendes um seiner selbst Willen zu tun bezieht sich auf die intrinsische Motivation und spornt uns an, durchzuhalten.
Warum also überhaupt einen Flow-Zustand anstreben?
Die intrinsische Motivation ist sozusagen der Schlüssel für ein erfülltes Leben. Untersuchungen haben ergeben, dass die Lebensqualität überdurchschnittlich gut eingeschätzt wird von Menschen, die den ganzen Tag hauptsächlich Dinge tun (Job, Freizeit etc.), die sie mit Freude tun. Dazu gehören natürlich auch mal lästige Tätigkeiten, aber die Einstellung dazu ist hier das entscheidende. In meinem Fall sind das z.B. alle Tätigkeiten rund ums Marketing. Das ist irgendwie nicht meine Materie und dementsprechend tue ich mich damit schwer und schiebe es ganz gerne mal vor mich her. Leider ist es nun mal notwendig, damit möglichst viele Menschen auf mich und mein Angebot aufmerksam werden. Und genau an dem Punkt kommt wiederum meine intrinsische Motivation ins Spiel – es ist mir ein Bedürfnis, Menschen zu unterstützen! Also sorge ich mit Freude dafür, dass sie ihren Weg zu mir finden.
Selbstmotivation, Motivations-Apps und Motivationssprüche – wie motiviere ich mich richtig?
Um Deine intrinsische Motivation zu steigern, ist es zu allererst von Vorteil, wenn Du Dein Selbstbild genauer unter die Lupe nimmst. Wer bist Du? Welche Werte und Überzeugungen hast Du? In meinen Coachings ist das (fast) immer der erste Schritt. Finde heraus, für was Du brennst, was Dich anspornt und Deinem Leben einen Sinn gibt. So kannst Du Dich im Sinne von Selbstmotivation selber von innen heraus motivieren. Du wirst feststellen, dass Du die Tätigkeiten, die mit Deinem Selbstbild übereinstimmen oder es sogar stärken, deutlich motivierter angehst.
Meist bleiben uns aber eben auch ungeliebte Tätigkeiten wie z.B. Putzen oder Lernen nicht erspart. Hier kannst Du mit einigen kleinen Tricks Deine Motivation fördern.
- Belohne Dich: Gönne Dir nach der Erledigung einer unliebsamen Aufgabe etwas. Was machst Du gerne? Vielleicht möchtest Du mal wieder schön Essen gehen oder Dir ein neues tolles Buch kaufen.
- Verbinde ungeliebte Tätigkeiten mit etwas Angenehmen: Du kannst z.B. während der Hausarbeit Deine Lieblingsplatte auflegen und laut mitsingen.
- Pausen und Schlaf: Gerade in Situationen, in denen sich Tätigkeiten über einen längeren Zeitraum ziehen (z.B. Prüfungsvorbereitungen), solltest Du auf ausreichend Schlaf achten und Dir genug Erholungspausen gönnen. Unser Schlaf dient der Regeneration und ist daher besonders wichtig. Achte hier vor allem auch auf Deine Schlafhygiene! Deine Erholungspausen kannst Du nach Belieben gestalten. Vorteilhaft ist es allerdings, sich in den Pausen zu bewegen. Einen schönen Spaziergang zu machen – um sprichwörtlich „den Kopf frei zu kriegen“ – oder eine kleine Sporteinheit oder Meditation einzulegen. Probiere einfach aus, was Dich am ehesten entspannt und wo Du Stress abbauen kannst.
- Ziele: Setze Dir immer wieder neue Ziele. Achte dabei darauf, Dir Deine Ziele nicht zu groß zu stecken. Da Dich das schnell überfordern kann. Dein Gehirn steht dann sozusagen vor einem riesigen Berg an Herausforderungen und weiß nicht, wie es das bewältigen soll. Besser ist es, Zwischenziele einzubauen. So kann Dein Gehirn gut erfassen, was gefordert ist und Du kannst Dich darauf fokussieren. Damit kommst Du viel entspannter an Dein Ziel.
- Spaß: Nicht zu vergessen: Hab Spaß! Nimm nicht alles bitterernst und lache auch mal über Deine Fehler. Denn genau die sind unglaublich wichtig für Deinen Lernprozess. Und selbst wenn Du bemerkst, dass Du Dich in einer Sache verrannt hast, ist das super! Du weißt dann nämlich einmal mehr, was Du nicht willst.
- Motivationssprüche und Motivations-Apps: Solche kleinen Helferlein können durchaus sinnvoll sein. Achte aber darauf, dass sie individuell sind. Schreib Dir Deinen Motivationsspruch selber und hänge ihn Dir an die Wand. Ein „Du schaffst das“ Blechschild wird Dich langfristig kaum motivieren.
Scheue Dich nicht, auch mal Unterstützung anzunehmen: Ich begleite regelmäßig Klientinnen und Klienten auf ihrem erfolgreichen Weg zu mehr Motivation, Zufriedenheit und Lebensfreude.
Deine Vio
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