Mut zur Veränderung

Mut zur Veränderung – und warum es sich lohnt!

Mut zur Veränderung

Immer wieder erlebe ich bei Menschen um mich herum, dass über ein eintöniges Leben gejammert wird, der Job keinen Spaß macht bzw. zu stressig ist oder im Privatleben Stagnation eingetreten ist. Wenn ich dann frage, welche Situation derjenige denn gerne erreichen möchte, sprudeln mir ganz viele Ideen und Wünsche entgegen. Doch wenn ich dann sage „na dann mach es doch!“ werde ich oft mit leeren Augen angestarrt und ich sehe förmlich ein großes Fragezeichen im Gesicht der Personen. Mir wird dann bewusst, dass viele Menschen einfach nicht in der Lage sind oder sich nicht trauen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und an der IST-Situation etwas zu ändern. 

Dabei hat jeder von uns schon viele Veränderungen selber eingeleitet und gemeistert. In der Vergangenheit haben wir es uns schon häufig bewiesen, dass wir dazu fähig sind. Sei es der Auszug in die erste Wohnung oder das Gründen einer Familie. Aber auch täglich stattfindende Veränderungen, wie neue Freunde kennenlernen, neue Gerichte ausprobieren oder ein neues Hobby erlernen. Einige Veränderungen fallen leichter, einige brauchen jedoch Zeit und Mut.

Der Mensch will immer, dass alles anders wird, und gleichzeitig will er, dass alles beim Alten bleibt.

Paulo Coelho (brasilianischer Schriftsteller)

Paulo Coelho hat es meiner Meinung nach sehr treffend beschrieben. Oft warten wir darauf, dass sich etwas von selbst ändert oder andere Personen uns Entscheidungen abnehmen, nur damit wir selber nicht die Verantwortung für Veränderungen übernehmen müssen, die wir uns doch so sehr wünschen. 

Unsere Verhaltensmuster bestimmen unser Leben

Bereits kleinste Veränderungen fühlen sich einfach falsch an und führen bei vielen Menschen zu Unbehagen und dem Wunsch, alles wieder beim Alten belassen zu wollen. Probiere es einfach mal aus: Lege dich doch einfach einmal in deinem Bett auf die andere Bettseite oder mit dem Kopf ans Fußende. Achte dabei auf deinen Körper. Wie fühlt es sich an? Ungewohnt? Wahrscheinlich. Es braucht also nur wenig Fantasie, wie sich dann im Vergleich große Veränderungen wie ein Jobwechsel oder eine Veränderung in der Beziehung anfühlen mögen.  

Die gemütliche Komfortzone wird plötzlich verlassen. Denn in ihr fühlen wir uns mit unseren Gewohnheiten und regelmäßigen Abläufen sicher und geborgen. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Mit seinen eingerichteten Routinen gestaltet er sein Leben einfacher und wir bewegen uns auf sicheren eingetretenen Pfaden, die uns Menschen Halt und Stabilität geben. Entscheidungen werden dabei unbewusst getroffen und so brauchen wir uns um viele Dinge keine Gedanken mehr zu machen. Das gibt uns ein gutes Gefühl. Allerdings verfallen wir dadurch in einen Trott, der nur schwer wieder zu verlassen ist. Und das bedeutet, dass uns unsere Verhaltensmuster fest im Griff haben.

Wenn wir immer das Gleiche tun, verändert sich nichts. Wir kennen oft die Gründe, weshalb wir uns unglücklich fühlen und unzufrieden sind. Doch das Wissen um diese Gründe hilft nur wenig, wenn wir den „Sprung ins kalte Wasser“ nicht wagen, um Veränderungen einleiten. Starr verharren wir in unserer IST-Situation, ohne wirklich etwas zu ändern und werden dadurch immer unzufriedener, schlimmstenfalls sogar depressiv. Unsere Unzufriedenheit hängt stark davon ab, wie sehr wir Dinge in unserem Leben loslassen können oder welche Werte in uns erfüllt sind. Befindest du dich jedoch in einer Sackgasse, wird sich deine Unzufriedenheit immer weiter ausbreiten und auch auf andere Bereiche übergreifen, wenn Du nicht anfängst, etwas dagegen zu unternehmen. Fühlst du eine ständige Unzufriedenheit, ist das ein Hinweis darauf, dass du in deinem Leben etwas ändern solltest. 

Oft fühlst du dich für eine Wandlung in deinem Leben nicht gut vorbereitet. Das liegt dann häufig an persönlichen Unsicherheiten und am fehlenden Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen, um eine Veränderung durchzuziehen.

Hast du dir einmal folgende Fragen gestellt?

  • Ist dein Wille zur Veränderung groß genug, um die Anstrengungen und Unbequemlichkeiten der Veränderung in Kauf zu nehmen?
  • Hast du Angst, von deinen eigenen Erwartungen an eine Veränderung enttäuscht zu werden oder zu versagen?
  • Gibt es möglicherweise in dir eine innere Stimme, die dir häufig sagt: „Du kannst das nicht!“ oder „Du schaffst das nicht“?
  • Fällt es dir möglicherweise schwer, die Zeit aufzubringen, die Veränderungen in Angriff zu nehmen oder fehlen dir manchmal die nötige Konzentration und das Durchhaltevermögen?

Vielleicht hindern dich genau solche Gedanken daran, dass du keinen Umbruch wagen kannst. Aber nicht diese äußeren Zustände sind es, die uns unglücklicher werden lassen, sondern unsere Unfähigkeit, daran etwas zu ändern!

Veränderungen brauchen Zeit, Geduld und Mut

Veränderungen sind gut und wichtig für unsere Weiterentwicklung. Sie funktionieren jedoch nicht von jetzt auf gleich. Aus alten, bequemen Gewohnheiten auszubrechen erfordert viel Zeit, Geduld und vor allem Mut! Du wirst deinen inneren Schweinehund überwinden müssen, was auch immer wieder zu Rückschlägen führen wird. Es wird eine ganze Weile dauern, bis du neue Wege beschritten und diese in dein Leben integriert hast, denn dein Gehirn liebt die Bequemlichkeit und Sicherheit und hat Angst vor dem Ungewissen. Dein Gehirn muss überlistet werden, denn es achtet ständig darauf, Energie zu sparen. Neue Veränderungen führen zu starken neuronalen Erregungen, die den Energieverbrauch erhöhen. Und genau den möchte dein Gehirn gerne vermeiden und hindert dich daran, Veränderungen in Angriff zu nehmen.

Also sag deiner Wohlfühlzone den Kampf an, sei mutig und entscheide dich für ein Leben nach deinem Geschmack!

Wie schaffst du es, deine Komfortzone zu verlassen?

Ohne bestimmte Voraussetzungen und Änderungen wirst du dein gewünschtes Ergebnis nicht erreichen. Zuallererst musst du dich deinen Ängsten stellen. Denn wenn du es nicht tust, verharrst du weiter in deiner Komfortzone und es wird immer schwerer, aus ihr auszubrechen. Für jeden neuen Aufbruch benötigst du eine Motivation, die von innen kommt. Hinterfrage dich einmal: „Was heißt die Veränderung für mich und welche Auswirkungen entstehen dadurch? Wer werde ich sein, wenn ich die Person bin, die ich sein will?“ und versuche dir genau diese Person vor deinem inneren Auge vorzustellen. Außerdem brauchst du eine gehörige Portion Mut, den Schritt aus deiner Zone zu wagen. Springst du über deinen eigenen Schatten verlieren deine Ängste an Macht. Das erfordert jedoch viel Übung und Durchhaltevermögen. Es ist wie beim Sport: je mehr und öfter du übst, desto mehr Power und Ausdauer trainierst du dir an! Und das führt zu einem Fortschritt in deinem Leben!

Tipps, um Mut zu fassen:

1. Hinterfrage deine Motivation: 

Will ich glücklich sein und mich der Herausforderung stellen, mein Leben zu verändern? Oder will ich lieber unglücklich bleiben und in meiner Wohlfühlzone verharren?

Halte dir immer wieder vor Augen, warum Du Dich für eine Veränderung entschieden hast und welche Vorteile sie Dir langfristig bringen wird. Du brauchst eine klare Entscheidung und den Willen loszulassen. 

2. Ziele setzen, aber bitte in kleinen Schritten:

Beginne damit, dir ein Ziel zu setzen, indem du dir vorstellst, wie dein Leben in einem Jahr aussehen könnte. Versuche deine Vorsätze aber in kleinen, realistischen Schritten anzugehen und nicht zu hohe Ziele zu setzen, denn sonst könntest du schnell wieder deine Motivation verlieren.

Frage dich: was will ich ändern? Was sind die Gründe für eine Veränderung? Was sind meine konkreten Ziele? 

Je konkreter du deine Ziele vor Augen hast, desto energischer kannst du sie verfolgen.

3. Lass dir Zeit und gib nicht auf:

Bei den meisten Veränderungen handelt es sich um einen Prozess, der manchmal Jahre dauern kann. Zuerst beginnt eine Veränderung im Kopf, dann entsteht ein Plan mit einem Ziel und dann folgt die Umsetzung. Dies bedeutet jedoch, dass ein langer Weg vor dir liegt, der viel Disziplin und Ausdauer erfordert.

Das Wichtigste ist deshalb nicht aufzugeben und deine Fortschritte genau und wohlwollend zu beobachten.  

4. Visualisiere, was du bereits gemeistert hast:

Mache dir bewusst, welche schwierigen Situationen oder Krisen du bisher in deiner Vergangenheit gemeistert hast. Es hilft dir zu erkennen, welche Stärke und Ressourcen eigentlich tatsächlich in dir stecken, die du aktivieren kannst, um deine jetzige Situation zu verändern.

Schreibe sie dir auf ein Blatt Papier und hänge sie an einer Stelle in deiner Wohnung auf, an der du täglich vorbeikommst (z.B. der Badezimmerspiegel, Kühlschrank, o.ä.).

5. Sei ehrlich zu dir selbst:

Es bringt nichts, Probleme zu ignorieren oder zu verleugnen. Sie werden immer wieder ans Tageslicht kommen und dich belasten, wenn du sie nicht löst. Klar, es wird dich viel Mut und Kraft kosten, aber letztlich wird es dich nur stärker machen.

6. Belohne dich:

Gönne dir Balsam für die Seele, wenn du Teilschritte auf dem Weg zu deinem Ziel erreicht hast. Gehe zum Beispiel mit Freunden Essen, kaufe dir etwas Schönes oder entspanne mit einem guten Buch in der Badewanne. Damit belohnst du dich für deine gemeisterten Anstrengungen und Herausforderungen, die du bisher geleistet hast.

7. Du darfst scheitern: 

Rückfälle in alte Verhaltensmuster sind völlig normal. Es wird immer mal wieder Phasen geben, in denen du einfach keine Energie hast, um dich zu motivieren, deine Ziele weiter zu verfolgen. Du kannst diese Rückfälle dazu nutzen und dich hinterfragen, warum du wieder in alte Verhaltensmuster zurückgefallen bist und was dir fehlt, um weiterzumachen. Oft ergeben sich daraus neue Strategien, um weiterzumachen. So lernst du aus deinen Fehlern und sammelst Erfahrungen. Du kannst nicht von Anfang an alles perfekt machen. Erlaube dir zu scheitern und lerne daraus. Es wird besser werden!

8. Dein Körper als Ressource:

Deine Körperhaltung beeinflusst deine Gefühle. Gib ihnen einen körperlichen Ausdruck, indem du deinen Mut zu Veränderung mit Gesten oder Haltungsänderung ausdrückst (z.B. straffe Schultern, aufrechte Körperhaltung, usw.) Das Gehirn verknüpft mit diesen Bewegungen die damit verbundenen Emotionen oder Fähigkeiten und macht sie dadurch für dich spürbar. 

9. Suche dir Unterstützung

Veränderung können sehr beängstigend sein und viele Gefühle in dir hervorrufen, die du zu bewältigen hast. Manchmal sind von deiner Veränderung auch weitere Personen betroffen, die ebenfalls Unterstützung benötigen. Mit Unterstützung von außen ist es oft einfacher. Sei es von Freunden, Familienmitgliedern oder manchmal auch von Coaches.

Auch wir stehen dir gerne mit unserem geballten Wissen und einem offenen Ohr zur Seite, falls du eine Veränderung in deinem Leben anstrebst. 

Hab den Mut uns anzusprechen, dann ist der erste Schritt zu einem erfüllten Leben getan!

Deine Mel


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