Die Positive Psychologie ist eine noch junge Disziplin in der Psychologie. Genau genommen hat sie sich seit Ende der 90er Jahre zunehmend etabliert. Der Grundgedanke der Positiven Psychologie dient als Gegenstück zur traditionellen Psychologie. Die traditionelle Psychologie bemüht sich ausschließlich darum, psychologische Störungen zu behandeln/zu heilen – nicht aber die Stärken des einzelnen Individuums zu erforschen und sich zu fragen, was unser Leben lebenswert macht.

Der von der WHO definierte Zustand von Gesundheit, beschreibt die Abwesenheit von Krankheit. Wir allen wissen jedoch, dass das nicht alles ist. Was bringt uns über diesen “Normalzustand” hinaus? Was erfüllt uns? Was macht uns wirklich glücklich und wann geht es uns wirklich gut? Dazu braucht es weitaus mehr! Genau hier setzt die Positive Psychologie an.
Die Positive Psychologie konzentriert sich auf unsere Ressourcen, hilft uns, unsere Stärken zu erkennen und somit unsere Resilienz auszubauen. Resilienz ist unsere Fähigkeit, in schwierigen Situationen widerstandsfähig zu sein. Ist sie gestärkt, empfinden wir schwierige Situationen oder einschneidende Lebensereignisse als weniger bedrohlich. Wir können besser damit umgehen und kommen auch schneller wieder auf die Beine. Sie kann unser Flourishing (engl. Aufblühen) fördern, indem wir unser wahres Potenzial entdecken und uns somit zu mehr Wohlbefinden führen.
Was ist anders im Positive Coaching?
Wie sich schon im Ansatz der Positiven Psychologie erkennen lässt, ist das Positive Coaching klienten- und stärkenorientiert. Im herkömmlichen Coaching ist der Prozess mit der Lösung des Ausgangsproblems bzw. mit der Zielerfüllung beendet. Anders ist es hingegen im Positive Coaching. Hier sehen wir das aktuelle Ziel als einen Schritt auf dem Weg zu mehr Sinnhaftigkeit im Leben. Es geht somit auch darum, herauszufinden, was uns als Mensch wirklich ausmacht, was der Sinn unseres Lebens ist. Unser aktuelles Ziel bekommt in diesem Prozess einen neuen Rahmen und wird damit Teil einer viel größeren Vision, die im Positive Coaching das Everestziel genannt wird. Diese Vision dient dazu, neue Perspektiven einzunehmen. Der Prozess ist also nach der aktuellen Zielarbeit nicht beendet, sondern führt immer weiter und stellt somit eine große Motivationsquelle dar. Positive Coaching ist immer lösungs- und nicht problemorientiert. Während des gesamten Prozesses wird der Fokus auf das Positive gerichtet.
Aber was ist mit negativen Gefühlen und Gedanken?
Positive Coaching sowie die Positive Psychologie haben nichts mit der “Positiv Denken”-Szene zu tun (die m.E. auch eher schädlich als hilfreich ist, da sie dazu auffordert, bewusst negative Gefühle zu unterdrücken). Im Positiv Coaching sowie in der Positiven Psychologie finden auch negative Gefühle und Gedanken ihren Raum. Dabei wird hinterfragt, was das negative Gefühl ausmacht und was man aus der Situation mitnehmen kann. Denn nur, wenn wir auch schwierige Situationen und Gedanken anschauen, kann Wachstum entstehen. Hinzu kommt, dass verdrängte Emotionen sich immer irgendwann einen Weg suchen und uns dann unter Umständen psychisch und/oder körperlich krank machen.Positive Coaching ist also in vielerlei Hinsicht gewinnbringend.
Mit all den Möglichkeiten, die uns in unserer heutigen Zeit zur Verfügung stehen, ist es umso unverständlicher, dass viele Menschen eine Unzufriedenheit in ihrem Leben spüren und nicht in der Lage sind, ihrem wirklichen Lebenssinn zu folgen. Positive Coaching will genau das ändern.
Deine Vio
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