Richtig verändern

Warum sinnlose Veränderungen uns zu ewig Suchenden machen

Richtig verändern

Bist du gerade an einem Punkt in deinem Leben, an dem du denkst „Irgendwas muss sich ändern“? Aber was? Das Gefühl, wir müssten etwas verändern, ist meist zu Beginn sehr vage. Wir spüren, dass wir unzufrieden sind, können die Ursache aber nicht konkret benennen. Wir haben das Gefühl, festzustecken, wissen aber nicht, wie wir uns befreien können. Und selbst wenn – was wartet dann auf uns? Wie sieht das „Danach“ aus? Vielleicht wird es nur noch schlimmer und wir somit noch unzufriedener. Allein hier zeigt sich schon, wie wichtig es ist, seine Gefühle wirklich auf den Prüfstand zu stellen. Und hier hilft es nichts, an der Oberfläche zu kratzen oder zum scheinbar so glücklichen Nachbarn zu schielen. Nein, hier geht es ans Eingemachte. In die Tiefe deiner Seele. Hier geht es darum, deine Wünsche, Träume und Bedürfnisse hervorzuholen und zu schauen, wohin die Reise gehen soll.

Veränderungen sind immer nur so gut wie der Sinn hinter ihnen

Vielleicht hast du es selber schon mal erlebt. Du hast dir ein Ziel gesetzt und dich abgestrampelt, um es zu erreichen. Und dann auf dem Höhepunkt war da plötzlich nichts! Keine ausgiebige Freude, kein Wow-Erlebnis. Einfach nichts außer Leere. Und du hast dich gefragt, wo der Fehler liegen könnte. Schließlich wolltest du es unbedingt, hast alles gegeben, vielleicht auch Entbehrungen hingenommen. Du hast so viel Energie aufgewandt und nun das? Die Lösung ist ganz einfach: Du hast ein Ziel verfolgt, dass dich nicht erfüllt, weil es in deinem Leben keinen Sinn stiftet.

Ich persönlich kenne das Gefühl der Leere sehr gut! Als jemand, der sich dauernd antreibt und auch heute noch immer wieder aufpassen muss, sich nicht in all den schönen möglichen Zielen zu verrennen, war ich jahrelang prädestiniert dafür, beim Erreichen meiner Ziele weder Freude noch Erfüllung zu spüren. Und so machte ich mich auf, zum nächsten glorreichen Ziel, in der Hoffnung damit endlich zu finden, was ich so verzweifelt suchte. Der Satz „wenn (ich) erst mal … dann wird alles viel besser! Dann bin ich zufrieden!“ war mein ständiger Begleiter. Zufrieden war ich trotzdem nie. Irgendwann begriff ich, dass es so im wahrsten Sinne des Wortes einfach keinen Sinn machte. Ich wusste, es musste sich etwas ändern.

Warum schaffe ich es nicht, etwas zu verändern?

Kommen wir also zurück zu dem Wunsch nach Veränderung. Zuerst schauen wir uns einmal an, warum Veränderung so oft misslingt oder erst gar nicht in Gang kommt. Hierfür gibt es mehrere Gründe:

  1. Angst → die Angst vor dem Ungewissen, nicht zu wissen, wie es danach weitergeht, kann uns lähmen und blockieren. Dazu habe ich gerade ein wunderbares Zitat gelesen: „Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben. Mut bedeutet, Angst zu haben und es trotzdem zu tun.“
  2. Bequemlichkeit → Veränderungen erfordern Bewegung, raus aus der eigenen Komfortzone
  3. Selbstmanipulation → wir reden uns Situationen schön, Sätze wie „so schlimm ist es ja eigentlich gar nicht“ oder „ich kann mich doch eigentlich glücklich schätzen“ hat sicher jede(r) von uns schon zu sich selbst gesagt.
  4. Falsches Umfeld → Menschen, die uns ausbremsen, unsere Ideen und Ziele nicht ernst nehmen, blockieren uns. Dabei geht es nicht um konstruktive Kritik, sondern um Menschen, die nicht an uns glauben und (aus welchen Gründen auch immer) nicht möchten, dass wir uns weiterentwickeln und neue Wege beschreiten.
  5. Autopilot-Modus → leben im Autopilot-Modus heißt, einfach zu funktionieren. Nichts zu hinterfragen, gefangen im Alltag zu sein. Ähnlich einem Flugzeug, das mit Autopilot einfach nur der (durch andere) vorgegebenen Route folgt. 

Vielleicht hast du dich jetzt irgendwo wiedererkannt, vielleicht sagst du aber auch „Nein, ich will ja eine Veränderung und tue alles dafür und trotzdem kommt die ersehnte Erfüllung nicht!“. 

Veränderung – aber richtig!

In diesem Fall liegt das Problem möglicherweise an deiner Herangehensweise. Entscheidungen laufen auf verschiedenen Ebenen ab und jede von ihnen birgt die Gefahr, sich zu verrennen. Wie kannst du das verhindern? 

  1. Hinterfrage deine aktuelle Situation! Mach dir bewusst, was dich unzufrieden macht. Dabei solltest du genau vorgehen und Schicht für Schicht „abpellen“. Das bedeutet, dass du dich bei jeder Aussage fragst, ob noch etwas anderes (tieferes) dahintersteckt. 
  2. Schau welche Gefühle und Themen dabei hochkommen und arbeite daran. Bedenke immer, dass eine Veränderung in deinem Leben allein nicht das Allheilmittel ist. Frage dich ganz bewusst, was möchte in mir angeschaut werden? Ansonsten läufst du Gefahr, wieder in ähnliche Muster zu verfallen. Ein Beispiel hierfür wäre eine toxische Partnerschaft, die du beendest, nur um dann wieder in eine Beziehung zu einem toxischen Menschen zu geraten.
  3. Welchen Sinn soll die Veränderung in dein Leben bringen? Was soll dadurch für dich persönlich möglich werden? Dein „Warum“ ist essentiell, um dir durch eine Veränderung wirklich Erfüllung zu schenken – das gilt für alle Lebensbereiche! Gehe auch hier wieder Schicht für Schicht vor.
  4. Setze dir konkrete Ziele und lege direkt los! Nichts ist schlimmer, als nicht ins Tun zu kommen. Die Veränderung kommt nicht von allein in dein Leben, sondern wird einzig durch dich auf den Weg gebracht. Warte nicht, bis andere Menschen dir ihre vermeintlich richtigen Lösungen präsentieren, sondern geh selber los!

Es ist immer hilfreich, sich mit anderen darüber auszutauschen. Impulse und Motivation zu bekommen. Die Energie vieler bringt den einzelnen auf ein ganz anderes Level! Wenn du auch lieber mit viel gemeinschaftlichem Spirit deinen Weg gehst, schau gerne mal in unserer Online-Academy vorbei.

Deine Vio


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