Richtig entspannen bei Stress, mehrere Personen in einem ENtspannungskurs - liegen ausgestreckt auf Matten und haben die Augen geschlossen

Wie entspanne ich richtig bei Stress?

In meinem letzten Blogartikel zum Thema Stress bin ich darauf eingegangen, woher Stress kommt, was uns stresst, warum manche Menschen schneller gestresst sind als andere und warum chronischer Stress auf Dauer gefährlich und gesundheitsschädlich sein kann. So kann eine Dauerstressbelastung unter anderem in einem Burnout enden. In diesem Blogartikel möchte ich dir nochmal einige Entspannungsmethoden näherbringen. Als zertifizierte Entspannungstherapeutin ist das eines meiner Lieblingsthemen und Entspannung ist tatsächlich unerlässlich, um dem Alltag gut gewappnet entgegentreten zu können.

Kurze Entspannung, große Wirkung

Was ich meinen Klienten immer zuerst mit auf den Weg gebe, ist, dass es egal ist, wieviel Zeit ich gerade zum Entspannen habe oder eben auch nicht – es lohnen sich schon wenige Minuten täglich, um seinem Körper und der Psyche Gutes zu tun. Messungen wie zum Beispiel die Herzratenvariabilität geben Hinweise darauf, wie gestresst das System (Sympathikus / Parasympathikus) ist und wie sich gezielte Entspannungsübungen darauf auswirken. Eine Testreihe in unserer Praxis hat dazu sehr gute Ergebnisse geliefert. Bereits nach 6 Wochen war in nahezu allen Fällen eine deutliche Verbesserung der Herzratenvariabilität sichtbar. Dabei hat es oftmals schon gereicht, 3 – 4 mal täglich für 5 Minuten bewusste Atemübungen einzubauen. Was Herzratenvariabilität genau ist, erfährst du hier.

Atemübung

Menschen liegen entspannt

Womit wir auch schon bei der ersten Übung wären, die du ganz einfach ausführen kannst. Du suchst dir einen ruhigen Platz, setzt oder legst dich entspannt hin und stellst dir einen Wecker auf 5 Minuten. Dann schließt du deine Augen und beginnst bewusst tief in den Bauch zu atmen. Konzentriere dich darauf, mit jedem Atemzug mehr Weite in deinem Bauchraum und in deinem Brustkorb entstehen zu lassen. Wenn du magst, kannst du deine Atmung auch begleiten, indem du zum Beispiel zu dir selbst sagst „Ich atme Ruhe ein und ich atme Stress aus“. Du kannst auch versuchen, deinen Atem zu visualisieren. Dabei stellst du dir vor, wie dein Atem dich zum Beispiel als lila Licht durchströmt. 

Diese Übung ist absolut effektiv und wirklich leicht durchzuführen – in jeder Situation! Manchmal höre ich von Klienten, dass sie gerade im Büro immer super gestresst seien, aber dort einfach nicht ungestört sind, sodass sie selbst diese kurze Übung nicht durchführen können. Ich gebe ihnen dann immer den Tipp, die Übung auf der Toilette auszuführen. Selbst wenn das Ambiente dort meist zu wünschen übrig lässt, ist es ein Ort, an dem man nicht gestört wird – und dem Atem ist es egal, wo er fließt.

Extra Tipp: Es gibt auch tolle Apps, die dich mit Klangschalen oder Gongschlägen begleiten. Probiere einfach aus, was dir liegt und womit du gut entspannen kannst. 

Autogenes Training

Das Autogene Training ist ein Entspannungsverfahren, was man in der Regel in der Gruppe erlernt, manchmal auch im Rahmen des Coachings oder der Therapie in Einzelsitzungen. Vereinfacht gesagt, handelt es sich beim Autogenen Training um eine Form der Selbsthypnose. Mit bestimmten Affirmationen soll das vegetative Nervensystem runtergefahren und ein Ruhezustand erreicht werden. Zu Beginn ist es deutlich einfacher, Autogenes Training in einer geführten Form zu praktizieren. Das bedeutet, der Coach oder Therapeut spricht die Formel und man selbst wiederholt es gedanklich. Ziel des Trainings ist es, die Dauer der Übung Schritt für Schritt zu verkürzen, um am Ende schnell in den gewünschten Entspannungszustand gleiten zu können. Neben dem Stressabbau wirkt das Autogene Training auch bei Schlafstörungen, Ängsten, Schmerzen, Konzentrationsschwäche und vielem mehr. Du willst mehr Infos zum Autogenen Training? Dann klick hier.

Fernöstliche Methoden – Yoga, QiGong und TaiChi

Der Fokus liegt bei diesen Verfahren sowohl auf dem Geist als auch auf dem Körper. Alles bildet eine Einheit und das Ziel ist es, eine Balance herzustellen. Durch gezielte Übungen wird sowohl die Fitness als auch die mentale Stärke trainiert. 

Welche Entspannungsmethode ist für mich die richtige?

Hier gilt es tatsächlich auszuprobieren, was dir liegt. Es gibt unzählige Verfahren, die du selber anwenden kannst und Methoden, die geführt werden wie zum Bespiel die Hypnose, die wir auch immer wieder erfolgreich anwenden. Wenn es dir schwerfällt, abzuschalten, können dir geführte Verfahren den Einstieg absolut erleichtern. Wenn du später mehr Erfahrung hast, kannst du vieles super einfach allein anwenden. Egal, ob Meditation, Yoga, Atemübungen oder eines der anderen Verfahren – wichtig ist, dass es dir gut tut, du dich damit wohlfühlst und du es dauerhaft in deinem Alltag anwenden kannst. 

Deine Vio


Beitragsbild: © fizkes / stock.adobe.com